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Wagenknecht, tags: von spannungen - CC BY-SA

Steinbach lehnt Wagenknechts Forderung, wieder russisches Öl zu beziehen, ab und löst damit politische Spannungen aus

Die Forderung von Sahra Wagenknecht, die Schwedter PCK-Raffinerie wieder mit russischem Öl zu beliefern, hat massive Kritik aus der Politik ausgelöst.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) wies die Forderung zurück und betonte, dass die Embargomaßnahmen Teil der gesamteuropäischen Antwort auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sind und als solche „nicht zur Diskussion stehen“.

Er versicherte weiter, dass Schwedt erfolgreich eine stabile Ölversorgung sichergestellt hat, ohne auf russische Importe angewiesen zu sein.

Wagenknecht bezeichnete das Festhalten am Ölembargo als „dumme Politik“, die dem Land schade, die Energie unnötig teuer mache und den Industriestandort Schwedt gefährde.

Die Bundesregierung hat gezeigt, dass sie sich ernsthaft um die Sorgen der Menschen kümmert, indem sie alternative Lieferwege gefunden hat.

Politische Konsequenzen

Der uckermärkische Bundestagsabgeordnete Michael Kellner (Grüne) kritisierte Wagenknecht scharf und betonte, dass die 400 Millionen Euro Fördergelder für den Strukturwandel in der Region Geschichte seien, wenn wieder russisches Öl genutzt werde.

Wagenknechts pro-russische Haltung stellt eine Gefahr für die deutsche Bundespolitik dar.

Außerdem betonte der Spitzenkandidat der Brandenburger Grünen, Benjamin Raschke, dass sie keine Sicherheit bekommen, wenn sie nicht bei Putin bestellen.

Außerdem warnte der Historiker Heinrich August Winkler vor dem wachsenden politischen Einfluss des Bündnisses zwischen der rechtsextremen AfD und Wagenknechts BSW-Partei. Er beschrieb Wagenknecht als Verfechterin einer radikal anderen, pro-russischen Außenpolitik.

Winkler forderte sowohl die CDU als auch die SPD auf, vor allem in Ostdeutschland wachsam zu bleiben, um nicht in die, wie er es nannte, „Wagenknecht-Falle“ zu tappen.

Die Sicherheit der Arbeitsplätze in der Region sei akut gefährdet und die Fördermittel für den Strukturwandel seien Geschichte. Außerdem wäre die Entscheidung, sich wieder auf russisches Öl zu verlassen, ein Rückschritt in die Abhängigkeit von Putin und würde nicht nur die Versorgungssicherheit gefährden.

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Pro-Auto-Programm der FDP löst Debatte in Deutschland aus

Die jüngste politische Initiative der Freien Demokraten hat in Deutschland eine heftige Diskussion ausgelöst, da sich die Partei weiterhin von ihrer eigenen Regierung distanziert.

In einem Positionspapier, das sie in Konflikt mit dem Koalitionspartner, den Grünen, bringen würde, schlug die Partei ein autofreundliches Programm vor.

Das Pro-Auto-Programm zielt darauf ab, das Autofahren zu fördern, indem kostenlose Parkplätze angeboten, Parkgebühren vereinfacht und Straßensperrungen reduziert werden.

Die FDP argumentiert, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen das lokale Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Attraktivität des Autofahrens für die Einwohner erhöhen würde.

Pro-Auto-Programm

Zu den wichtigsten Punkten des Pro-Auto-Programms gehört das kostenlose Parken, wo immer es möglich ist. Darüber hinaus schlagen sie eine „pauschale“ Parkgebühr für Autofahrer vor, die landesweit gelten soll, mit dem Argument, dass dies die Parkgebühren vereinfachen würde.

https://x.com/dw_politics/status/1823683489142538665

Die FDP ist ein Befürworter der Digitalisierung und will intelligente Parkleitsysteme einsetzen und digitale und künstliche Intelligenz nutzen, um „grüne Wellen“ zu schaffen, die Staus und Verkehrsfluss reduzieren und Emissionen verringern sollen.

Gegner behaupten, dass die Pläne paradoxerweise zu mehr Verkehrsstaus und Emissionen führen könnten, was den erklärten Zielen der Partei zuwiderliefe.

Die Abschaffung von Radwegen und Fußgängerzonen ist einer der umstrittensten Teile des Programms.

Zu den Vorschlägen des Programms gehört auch die Erlaubnis, ab 16 Jahren unter Aufsicht Auto zu fahren, da Autos den Menschen in ländlichen Gebieten helfen, unabhängig zu leben.

Die öffentliche Meinung

In einer ersten Umfrage des Spiegels hat sich ein erheblicher Teil der deutschen Bevölkerung, etwa 93%, gegen das Pro-Auto-Programm ausgesprochen.

Auch namhafte Befürworter umweltverträglicher Verkehrsmittel haben die Pläne der FDP als absurd und nicht mehr zeitgemäß bezeichnet.

Wenn dieser Politikwechsel nicht sorgfältig gesteuert wird, könnte er zu einer Gegenreaktion führen und letztlich dem Ruf der Partei schaden.

Da verschiedene Interessengruppen eine starke Meinung zu diesem Thema haben, wird die Debatte möglicherweise eskalieren. Das Ergebnis wird letztlich davon abhängen, wie gut es gelingt, das empfindliche Gleichgewicht zwischen konkurrierenden Forderungen zu finden und eine Lösung zu schmieden, die die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten befriedigt.

Josep Borrell - Josep Borrell, tags: budapest und - CC BY-SA

Borrell boykottiert möglicherweise Budapester Treffen wegen Orbans Moskau- und Peking-Reisen

EU-Chefdiplomat Josep Borrell beabsichtigt, ein alternatives Treffen für die Teilnehmer in Brüssel abzuhalten, anstatt an der Veranstaltung in Budapest teilzunehmen. Dies ist eine Reaktion auf die Besuche des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in Moskau und Peking.

Die konkreten Auswirkungen von Borrells Entscheidung sind noch unklar.

Das für Ende August in Budapest geplante Treffen der EU-Verteidigungsminister wurde wegen mangelnder Einigkeit der Mitgliedstaaten abgesagt. Borrell, der innerhalb der EU für diesen Bereich zuständig ist, sah sich während des Treffens am Montag erheblichem Widerstand gegen seinen Plan eines Boykotts der Budapester Konsultationen ausgesetzt. Länder wie Spanien und Slowenien sowie Diplomaten aus Deutschland, Frankreich und Italien sprachen sich gegen Borrells Plan aus. Länder aus Nordosteuropa, wie z.B. Polen, unterstützten jedoch das Vorgehen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban.

Reaktionen der Mitgliedsstaaten

Litauen und Schweden zogen ihre Minister aufgrund von Orbans Vorgehen von den ungarischen Treffen zurück. Dieser Vorschlag scheiterte an der von Ungarn geforderten Zustimmung.

Orbans geplante Treffen mit den Staats- und Regierungschefs Putin, Xi Jinping und Trump haben innerhalb der EU eine Debatte ausgelöst, insbesondere im Hinblick auf die ungarische EU-Ratspräsidentschaft. Es besteht die Sorge, dass Orban während dieser Treffen als Sprecher der Europäischen Union wahrgenommen werden könnte, was die Politik in der Region noch komplexer machen würde. Kritiker argumentieren, dass Orbans Besuch bei Putin als Geste der Zustimmung gewertet werden könnte.

Kritik von Borrell

Borrell kritisierte das Verhalten Orbans auf dem Außenministertreffen als inakzeptabel. Er wandte sich auch gegen die Äußerungen des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto während einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat. Szijjarto äußerte die Sorge, dass der politische Kurs der EU und die Waffenlieferungen an die Ukraine den Krieg in dem Land anheizen könnten. Er setzt sich seit langem für eine weniger konfrontative Haltung gegenüber Russland und der NATO in Bezug auf den Konflikt in der Ukraine ein.

Die ukrainische Regierung vertritt die Auffassung, dass Verhandlungen sinnlos sind, solange Russland nicht die Absicht zeigt, sich aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen.

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Akzeptanz von politischer Gewalt in Europa nimmt zu

Eine kürzlich in Trouw veröffentlichte Studie hat einen beunruhigenden Trend aufgedeckt: Immer mehr Menschen in Europa nehmen politische Gewalt in Kauf. Erstaunliche 4,8% der Befragten stimmten zu, dass einige politische Probleme mit Gewalt gelöst werden könnten. Ihr antwortetet mit „Ja“ auf die Frage: „Könnten einige politische Probleme mit ein paar gut gezielten Kugeln gelöst werden?“

Diese alarmierende Statistik spiegelt ein allgemeines Klima wachsender Spannungen und Gewalt im Zusammenhang mit der Politik in der Region wider. Politiker wurden während ihres Wahlkampfes oder bei der Äußerung ihrer Ansichten tätlich angegriffen. Während Vorfälle wie das versuchte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump oft die Schlagzeilen beherrschen, geht das Problem über prominente Ziele hinaus.

Die Liste der bedeutenden Fälle ist erschreckend, wenn man sie zusammen betrachtet. Der Attentatsversuch auf den slowakischen Premierminister Robert Fico im Mai und das Attentat auf den ehemaligen japanischen Premierminister Shinzo Abe im Jahr 2022. Zwei amtierende Mitglieder des britischen Parlaments wurden innerhalb von etwas mehr als fünf Jahren ermordet – Jo Cox im Jahr 2016 und David Amess im Jahr 2021.

Eine wachsende Toleranz für Extremismus

Die Ergebnisse der Studie sind besonders besorgniserregend, da sie auf eine wachsende Akzeptanz von Gewalt jenseits extremistischer Gruppen hinweisen. Im Jahr 2021 vertreten nur 1,9 % der Befragten ähnliche Ansichten, was auf eine schnelle Eskalation dieses gefährlichen Trends hindeutet.

Der Forscher Van ‚t Riet betont, dass die Zahlen zwar alarmierend sind, aber nicht unbedingt mit dem Wunsch nach politischen Attentaten oder dem Sturz der Regierung gleichzusetzen sind. Vielmehr sehen diese Menschen Gewalt als verzweifelte Reaktion auf empfundene gesellschaftliche Ungerechtigkeiten oder ein kaputtes politisches System.

Die Studie identifiziert auch eine Bevölkerungsgruppe, die für solche Ansichten besonders anfällig ist: junge Männer, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden. Da sie sich entfremdet fühlen und den Institutionen misstrauen, sind euch eher bereit, Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Veränderungen zu betrachten.

Diese wachsende Akzeptanz von politischer Gewalt stellt eine ernste Bedrohung für die Gesellschaften in Nordosteuropa dar. Es ist unerlässlich, die Ursachen für diesen Trend durch einen offenen Dialog, die Förderung von Verständnis und Toleranz zu bekämpfen. Wenn wir dies nicht tun, könnte dies zu einer weiteren Radikalisierung und möglicherweise katastrophalen Folgen führen.

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Zweiter Prozess gegen deutschen Rechtsextremisten wegen angeblicher Verwendung von Naziparolen

Björn Höcke, ein prominenter Vertreter der rechtsextremen Szene in Deutschland und Kandidat für das Gouverneursamt in einem östlichen Bundesland, hat am Montag seinen zweiten Prozess vor dem Landgericht Halle begonnen. Dieser Prozess folgt auf seine jüngste Verurteilung zu einer Geldstrafe in Höhe von 13.000 Euro wegen der Verwendung einer Nazi-Parole während einer Rede in Merseburg im Mai 2021.

Die Vorwürfe gegen ihn konzentrieren sich auf die Verwendung des Satzes „Alles für Deutschland!“ auf einer AfD-Veranstaltung in Gera im Dezember desselben Jahres, der nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wissentlich auf Nazi-Symbolik zurückgreift.

Zweiter angeblicher Vorfall bei AfD-Veranstaltung

Der laufende Prozess dreht sich um einen weiteren Vorwurf, bei einer Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) im Dezember desselben Jahres in Gera eine vergleichbare Parole verwendet zu haben.

Höcke, ein ehemaliger Geschichtslehrer und Mitglied der AfD-Partei, benutzte die Phrase „Alles für Deutschland“, die auf die SA-Sturmtruppen der Nazis zurückgeht. Obwohl seine Verteidigung behauptet, es handele sich um eine gängige Redewendung, argumentiert die Staatsanwaltschaft, dass Höcke diesen historisch aufgeladenen Slogan wissentlich verwendet hat.

Politischer Einfluss und Auswirkungen auf die Wahlen

Die Entscheidung, den Vorfall in Gera separat zu verhandeln, kam nach einem Wechsel in Höckes Verteidigungsstrategie. Die AfD, die vor allem in den ehemals kommunistischen Ostregionen wie Thüringen stark ist, wo Höcke den Wahlkampf seiner Partei leiten will, spielte eine entscheidende Rolle bei dem beeindruckenden zweiten Platz der Partei bei den jüngsten Wahlen zum Europäischen Parlament, wo sie trotz der jüngsten Kontroversen 15,9% der Stimmen erhielt.

Sollte Höcke in diesem zweiten Prozess verurteilt werden, drohen ihm erhebliche Strafen, die nach dem deutschen Gesetz über Symbole verfassungswidriger Organisationen erhebliche Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren umfassen können.

Fortsetzung des Prozesses und gesellschaftspolitischer Kontext

Der Prozess wird am Mittwoch mit der zweiten Sitzung fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht dabei die Untersuchung von Höckes angeblicher Verwendung von Nazi-Parolen auf AfD-Veranstaltungen und deren Auswirkungen auf die anhaltenden politischen und rechtlichen Debatten über Rechtsextremismus in Deutschland.

Der Fall unterstreicht die allgemeine Besorgnis über den Anstieg nationalistischer Gefühle in der deutschen Politik und die rechtlichen Grenzen in Bezug auf historische Symbole inmitten der laufenden Bemühungen, den Einfluss extremistischer Ideologien in der politischen Landschaft des Landes zu bekämpfen und abzuschwächen.

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Europawahlen 2024: Frankreichs und Deutschlands innere Spaltung erklärt

Scott McConnell vertritt die Ansicht, dass die moderne französische Rechte, die vor allem von Rassemblement National und La Reconquête vertreten wird, als gaullistisch angesehen werden kann. Figuren wie Marine Le Pen und Éric Zemmour blicken zu Charles De Gaulle auf, der eine Schlüsselrolle in der Vierten Französischen Republik spielte und die französische Résistance während des Zweiten Weltkriegs anführte.

Zeitgenössische nationalistische Bewegungen in Europa

Sie lehnen sich an die Reden und Schriften von De Gaulle an und konzentrieren sich auf Themen wie die muslimische Einwanderung und eine starke Verteidigung der französischen nationalen Identität. McConnell weist darauf hin, dass diese zeitgenössische Bewegung nicht auf die faschistischen Ideologien der Zwischenkriegszeit zurückgreifen muss.

Bei den letzten Wahlen erhielt das Rassemblement National 31,37% der Stimmen und zwang die französische Regierungsklasse, die konservativen Nationalisten in ihren Plänen zu berücksichtigen. Macron steht nun vor der Herausforderung, zu regieren, ohne sich diese Gefühle vollständig zu eigen zu machen. Er wird es jedoch wahrscheinlich vermeiden, sich mit La Reconquête zu verbünden, die bei den EU-Wahlen nur 5% der Stimmen erhielt.

Da Macrons Renaissance-Partei (früher bekannt als En Marche) nur 20 Prozent der Stimmen erhielt, wird erwartet, dass sie sich Koalitionspartner suchen wird, um die Regierung zu halten. Aufgrund der langjährigen Politik, die auf die Präsidentschaft von Jacques Chirac zurückgeht und die Bündnisse mit rechten Parteien einschränkt, könnte ein möglicher Partner die linke Front Populaire sein.

Die Front Populaire zeichnet sich durch ihre vielfältigen Fraktionen aus, zu denen Hamas-Sympathisanten, arabisch-muslimische Nationalisten, Kommunisten und pro-israelische Sozialisten gehören. Diese Vielfalt stellt ein erhebliches ideologisches Hindernis für Macrons Regierung dar, die sich für den globalen Kapitalismus einsetzt.

Da diese Fraktionen eher zur Konfrontation als zur Zusammenarbeit neigen, ist es unwahrscheinlich, dass sie eine gemeinsame Basis in der Wirtschafts- oder Einwanderungspolitik finden werden.

Die Entlassung von Éric Ciotti aus Les Républicains, nachdem er versucht hatte, sich der Rallye Nationale anzuschließen, unterstreicht die von den Medien und dem politischen Establishment aufrechterhaltene Trennung zwischen „Rechtsradikalen“ und „liberalen Demokraten“. Wenn Macron diese konventionellen Barrieren umgeht und eine ähnliche Taktik wählt, könnte er davon profitieren, insbesondere angesichts der ungewissen Ergebnisse der bevorstehenden „vorgezogenen Neuwahlen“ zum französischen Parlament.

Die Wahlen in Deutschland haben klare regionale Unterschiede offenbart. Westliche städtische Gebiete, die von amerikanischen Trends beeinflusst sind, standen in starkem Kontrast zu traditionellen Regionen wie Mitteldeutschland, das einst Teil der kommunistischen DDR war. In diesen fünf östlichen Provinzen konnte die konservative Alternative für Deutschland (AfD) rund 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Dieses beachtliche Ergebnis wirft ein Schlaglicht auf das schwache Abschneiden der SPD und anderer Parteien. Dieses Muster spiegelt den Aufstieg rechter Bewegungen in anderen europäischen Ländern wie Frankreich und Italien wider und deutet auf eine breitere Verlagerung hin zu nationalistischer und konservativer Politik in ganz Europa hin.

Eine solche Landschaft bedroht Macrons Pläne zur Erhaltung des derzeitigen Zustands und deutet auf mögliche Störungen in der französischen Politik hin. Er muss komplizierte Allianzen verwalten und ideologische Spaltungen überwinden, um seine Regierung stabil und effektiv zu halten.

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CDU-Politiker kritisiert Scholz‘ Ukraine-Politik

Die vorsichtige Haltung von Olaf Scholz im Ukraine-Konflikt hat nicht nur in der Opposition, sondern auch in der eigenen Partei scharfe Kritik hervorgerufen.

Kiew betont immer wieder die Notwendigkeit von Waffen zur Verteidigung gegen die russischen Streitkräfte. Die westlichen Unterstützer schicken diese Waffen zwar, aber ihr Einsatz ist auf ukrainisches Territorium beschränkt. Der CDU-Außenpolitikexperte Roderich Kiesewetter argumentiert, dass diese Beschränkung in der Verantwortung der SPD und von Bundeskanzler Olaf Scholz liegt.

Einsatz westlicher Waffen in der Ukraine eingeschränkt

„Deutschland ist zusammen mit Ungarn in der NATO eher zurückhaltend, was diese Unterstützung angeht“, sagte Kiesewetter in der Fernsehsendung „Frühstart“. Er betonte, die Verantwortung liege nicht bei Verteidigungsminister Pistorius, Außenminister Baerbock oder der Union, sondern bei der Kanzlerin und dem Kanzleramt. Kiesewetter hatte Scholz bereits im März für diese Haltung kritisiert.

Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich für den Einsatz westlicher Waffen gegen russisches Territorium ausgesprochen. Derzeit konzentriert Russland seine Angriffe auf die Region Charkiw. Kiesewetter äußerte sich besorgt über einen bevorstehenden Angriff und erklärte, dass die russischen Streitkräfte nur noch wenige Kilometer von der Grenze entfernt seien und ihren Angriff vorbereitet hätten. Er beklagte die Untätigkeit Europas, während weiterhin Tausende von Ukrainern ihr Leben verlieren. Westliche Experten hatten die Truppenkonzentration an der Grenze im Voraus erkannt.

Während er Scholz kritisierte, lobte Kiesewetter den französischen Präsidenten Emmanuel Macron für seine Bereitschaft, den Einsatz westlicher Soldaten in der Ukraine in Betracht zu ziehen, eine Haltung, die Scholz ablehnt. Kiesewetter lobte Macrons Einsicht, dass Europa nach dem Krieg in der Ukraine grundlegend anders sein wird.

Macron hat Scholz offenbar zu einer härteren Gangart in der Ukraine gedrängt. Während seines Besuchs in Deutschland betonte Macron die Notwendigkeit größerer Anstrengungen, um Russland daran zu hindern, seinen Angriffskrieg zu gewinnen und erklärte, dass „unser Frieden und unsere Sicherheit in der Ukraine wirklich auf dem Spiel stehen“.

Macron plant, bald die ersten Militärausbilder in die Ukraine zu schicken. Kiesewetter wies darauf hin, dass Deutschland im Gegensatz zu Frankreich die Zustimmung des Bundestages für Auslandseinsätze benötigt. Er forderte Scholz auf, für mehr Verständnis unter den Deutschen zu werben und andere Staaten dabei zu unterstützen, mehr für die Ukraine zu tun.

Rufe nach mehr Engagement der SPD

Auch innerhalb der SPD gibt es Stimmen, die ein stärkeres Engagement in der Ukraine fordern. Der SPD-Außenexperte Michael Roth erklärte, die Europäer müssten mehr tun, um sicherzustellen, dass die Ukraine frei, demokratisch und souverän bleibt. Er warnte vor weiteren Konflikten auf dem westlichen Balkan und einer Bedrohung für Moldawien und Georgien, wenn der russische Imperialismus nicht gestoppt wird.

Der SPD-Verteidigungspolitiker Andreas Schwarz kritisierte die Beschränkungen für westliche Waffen. Er wies darauf hin, dass Russland diese Beschränkungen ausnutzt, um Charkiw von russischem Territorium aus anzugreifen. Schwarz forderte ein Überdenken dieser Beschränkungen und wies darauf hin, dass es nach internationalem Recht keine rechtlichen Schranken gibt.

Der CDU-Verteidigungsexperte Johann Wadephul schloss sich dieser Meinung an und plädierte für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Er argumentierte, die Ukraine verteidige sich auf der Grundlage des Völkerrechts gegen die russische Aggression. Wadephul warnte, dass die westlichen Beschränkungen nur Russland zugute kommen und sofort aufgehoben werden sollten. Scholz hat die Taurus-Lieferungen bisher abgelehnt.

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Jahre nach der friedlichen Revolution: Ungelöste Gräben zwischen Ost- und Westdeutschland

35 Years After the Peaceful Revolution: Unresolved Divides Between East and West Germany, Concept art for illustrative purpose, tags: und - Monok
35 Years After the Peaceful Revolution: Unresolved Divides Between East and West Germany, Concept art for illustrative purpose – Monok

Fünfunddreißig Jahre sind seit der friedlichen Revolution in Ostdeutschland vergangen, aber West- und Ostdeutsche scheinen sich immer noch uneins zu sein. Simon Cleven von t-online teilt seine Meinung.

Simon führt diesen Mangel an Einigkeit auf das schwindende Interesse auf beiden Seiten zurück.

Begriffe wie „Baseballschlägerjahre“, „Rostock-Lichtenhagen“ und „Hoyerswerda“ sind in den Medien wieder aufgetaucht.

Diese Begriffe erinnern an ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte: die 1990er Jahre, ein gerade wiedervereinigtes Deutschland auf der Suche nach einer gemeinsamen Identität.

Wahrnehmungen

Rechtsextremisten waren in dieser Zeit in Ostdeutschland besonders aktiv, nahmen Andersdenkende ins Visier und griffen Asylheime an.

Während der Europawahl in Sachsen überfielen rechtsextreme Jugendliche den SPD-Kandidaten Matthias Ecke.

Allein in Niedersachsen waren in diesem Jahr 49 Angriffe auf Politiker gemeldet worden. Solche Vorfälle waren nur Fußnoten in den Nachrichten.

Fast 34 Jahre nach der Wiedervereinigung hält sich in Deutschland das Stereotyp vom Verhalten der Ostdeutschen als rechtsradikale und gewalttätige Menschen hartnäckig.

Westdeutsche hingegen werden als offener und vielfältiger wahrgenommen.

Die Ursache dafür liegt in dem anhaltenden Mangel an Austausch zwischen den einst getrennten Regionen – und der daraus resultierenden gegenseitigen Gleichgültigkeit.

Vom „dunklen Deutschland“ zum „miserablen Ossi“

Der Satz mag wie ein Klischee klingen, aber er ist wahr: Viele tragen die mentalen Barrieren der Berliner Mauer noch immer in ihren Köpfen – sowohl im Osten als auch im Westen.

Simon wundert sich über diese Realität, denn seine eigene Perspektive war einst eine andere. Er wurde 1994, gleich nach der Wiedervereinigung, in Rostock geboren.

Er stammt aus Ostdeutschland, bezeichnet sich aber nicht als Ostdeutscher, sondern sieht sich als Bundesdeutscher.

„Die öffentliche Reaktion auf den gewalttätigen Angriff auf Ecke macht eines deutlich: Auch 35 Jahre nach der friedlichen Revolution und fast 34 Jahre nach der Wiedervereinigung sind in der deutschen Debatte immer noch die gleichen Reflexe und Vorurteile im Spiel“, sagt Simon.